"Psychotherapie ist eine Behandlung von psychischen ("seelischen") Erkrankungen mithilfe von wissenschaftlich anerkannten Verfahren, Methoden und Techniken." (Infoblatt der KBV). In der Verhaltenstherapie geht man davon aus, dass psychische Probleme das Ergebnis von bewussten oder unbewussten Lernprozessen ist. Das hört sich erst einmal kompliziert an... Etwas konkreter würde das z.B. bedeuten, dass Du dich zurückziehst, grübelst und dir nichts zutraust, weil Du dieses Verhalten aus einem einmal wichtigen Grund gelernt hast. Es könnte z.B. sein, dass Du Schutz vor Abwertungen und Ausgrenzung gefunden hast, als Du dich in Dein Zimmer zurück gezogen hast. Mit der Zeit kann der Rückzug und das fortlaufende Grübeln aber zu zunehmender Isolation, Traurigkeit und Selbstzweifeln führen. Das einst sinnvolle Verhalten führt also mit der Zeit zu Problemen, die wir in der Psychotherapie versuchen zu lösen.
Wie läuft das Ganze jetzt genau ab? In einem ersten Gespräch wird darüber gesprochen, worum es eigentlich geht. Wir sprechen darüber, was Deine Probleme und Sorgen sind, aber auch darüber, was Dir gut tut, welche Hobbies Du hast und welche wichtigen Personen es in Deinem Leben gibt. In diesem ersten Gespräch ist es meine Aufgabe zu überprüfen, ob eine ambulante Psychotherapie die richtige Hilfe für Dich ist. Du hast die Möglichkeit zu schauen, wie es so für Dich ist mit jemandem über die Probleme zu sprechen und kannst mich ein bisschen kennenlernen, um zu überprüfen, ob Du Dir eine Psychotherapie mit mir vorstellen kannst.
Sollte die Entscheidung für eine ambulante Psychotherapie getroffen sein, erfolgt in der Regel erstmal eine Wartezeit. Wenn es dann richtig losgehen kann, finden wir gemeinsam heraus, wie deine Probleme entstanden sind und warum sie noch nicht von alleine wieder verschwunden sind. Wir besprechen deine individuellen Therapieziele und die Diagnose(n), die die Problematik beschreiben. Je nachdem wie alt Du bist und worum es geht, werden Deine Eltern oder anderen Bezugspersonen mehr oder weniger in die Behandlung einbezogen. Um in der Therapie ganz offen sprechen zu können ist der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung ganz wichtig. Alle Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten unterliegen der Schweigepflicht. Es gelangen also keine Informationen nach außen. Auch in Bezug auf Deine Eltern oder andere Bezugspersonen gilt die Schweigepflicht (ab 15 Jahren). Solltest Du jünger sein, besprechen wir persönlich genau, welche Informationen ich weitergebe/weitergeben muss und welche nicht.
Im weiteren Verlauf der Therapie versuchen wir dann gemeinsam Deine Probleme zu lösen und Deine Ziele zu erreichen. Hierbei werden verschiedene Techniken und Methoden verwendet. Ich erkläre Dir dann genau, was wir machen und warum. Wichtig ist mir, dass Du weißt, dass nichts passieren wird, womit Du nicht einverstanden bist. Im Therapieprozess kommt dir selbst (und auch deinen Eltern oder anderen Bezugspersonen) eine wichtige, aktive Rolle zu! Es wird sich also nichts verändern, wenn Du selbst nicht etwas veränderst. Das kann manchmal ganz schön anstrengend sein. Wir können aber über alles sprechen und meistens findet sich eine gute Lösung.
Wenn Du weitere Fragen zur Therapie, den Methoden, Umgang mit Schwierigkeiten oder anderen Themen hast, kannst Du mich gerne kontaktieren!